v.l. Matthias Laue, Hartmut Marks, Elmar Brok, Uta Leisentritt (MIT-Kreisvorsitzende), Elke Middendorf (stellvertretende Landrätin), Frank Murmann
Kreis Unna. Mehr als 50 Interessierte waren der Einladung des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) und der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) zu einer Diskussion mit Elmar Brok nach Kamen-Methler gefolgt. Bis Mai 2019 war der Bielefelder Mitglied des Europarlamentes und mit 39 Jahren Zugehörigkeit der dienstälteste Abgeordnete. Den englischen Premierminister Boris Johnson kennt er seit mehr als 30 Jahren. Nach knapp zwei Stunden waren die Teilnehmer auf dem neuesten Stand in Sachen Brexit.
Elmar Brok ließ es sich nicht nehmen, zu Beginn seines Vortrages auf die CDU-Diskussion zur K-Frage einzugehen. Diese käme zur Unzeit und sollte rasch beendet werden, so sein Credo. Anschließend erläuterte der ausgewiesene Europaexperte, welche Auswirkungen ein weicher bzw. ein harter Brexit haben wird. Gerade Deutschland sei aufgrund seines hohen Exportüberschusses auf einen funktionierenden europäischen Binnenmarkt angewiesen. Zu leiden hätte jedoch hauptsächlich Großbritannien, wenn der Austritt aus der Union einmal vollzogen sei. Boris Johnson und seine Getreuen überschätzten die britische Verhandlungsposition beim Abschluss von Handelsverträgen bei weitem. Zudem würden zahlreiche Unternehmen ihre Produktion auf den Kontinent verlagern, es sei denn, sie wollten ausschließlich den Markt auf der Insel bedienen. BMW habe seinen Rückzug aus England bereits angekündigt.
Die Verträge zwischen der EU und Großbritannien verglich Elmar Brok in seinem launigen Vortrag mit einem Scheidungsvertrag und zitierte den Rat seines Vaters: „Lass dich niemals scheiden. Die zweite Ehe ist nach 5 Jahren auch nicht besser, die Scheidung wird nur noch teurer“. Die anschließende Diskussion moderierte der stellvertretende MIT-Kreisvorsitzende Frank Murmann. Er stellte fest, dass Brok in seinem Vortrag die zahlreichen Informationen wie Puzzleteile zusammengefügt und für die Zuhörerinnen und Zuhörer als ein verständliches Gesamtbild dargestellt hatte. Hartmut Marks, Vorsitzender des EAK im Kreis Unna, hatte die Anwesenden begrüßt und dankte in seinem Schlusswort natürlich auch Hausherr Matthias Laue für die Einladung in die Räumlichkeiten der Firma DURABLE.